Frontalhirn

Frontalhirn-1

Hans Förstl (Hrsg.)

2005

Funktionen und Erkrankungen

Michelangelo malte einen gehirnförmigen Mantel, aus dessen frontaler Konvexität der Schöpfer hinausgreift, um den auf einer kahlen Erde konkav hingelagerten, aus Ackerboden (adamah) geformten Menschen mit Geist zu versehen. Sucht man also nach einer frühen Darstellung (1510–1511) der »Theory of Mind« als bedeutender frontaler Leistung, ist sie in den Deckenfresken der Sixtinischen Kapelle zu finden. Das Frontalhirn unterstellt anderen jenen Geist, dessen Annahme Grundlage jeder sozialen Interaktion, damit jeder Moral und letztlich der höchsten Personifikation jenes sozialen Regelwerks darstellt, die eben auf dem Umschlagbild im Frontalhirn sitzt.

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